Durch die Entnahme meiner beiden Eierstöcke bin ich mit 36 in die Wechseljahre katapultiert worden. Es hat tatsächlich nur 2-3 Tage gedauert, bis ich heftige Symptome entwickelt habe.
Wenn man vorher von der Menopause hört, denkt man eigentlich erstmal nur an Hitzewallungen. Dass aber unter anderem auch richtig eisiges Frieren, Kreislaufstörungen, Schwindel, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen Symptome sein können, war mir neu. Außerdem hat die Menopause leider auch Auswirkungen auf körperliche Folgeerkrankungen, wie z.B. Osteoporose oder das Herzinfarktrisiko.
Ich habe etwa 2 Jahre mit meinen Symptomen zu kämpfen gehabt. Dann bin ich über das sehr informative Buch “Women on Fire” von Dr. Sheila de Liz gestolpert (unbezahlte Werbung) und hab mich das erste Mal in Bezug auf die Menopause so richtig aufgeklärt gefühlt. Sie erklärt in dem Buch ausführlich, was die Hormone im Körper einer Frau wann bewirken und warum wir sie brauchen.
Sehr einfach und unterhaltsam erklärt Dr. de Liz beispielsweise die 3 weiblichen Haupthormone Östrogen, Progesteron und Testosteron (ja, tatsächlich auch das) indem sie sie mit den Schauspielerinnen aus „Charlie’s Angels“ vergleicht:
- Östrogen (= Drew Barrymore) = weibliche Kurven, sanft, versorgend, emotional
- Progesteron (= Cameron Diaz) = sportlich, relaxed (Entspannung, guter Schlaf)
- Testosteron (= Lucy Liu) = kühl/klarer Kopf, sexy (Libido), starke Muskulatur, Tatkraft
Zudem erklärt das Buch ausführlich den weiblichen Zyklus, die Perimenopause (Vorzeichen der Menopause) und die tatsächliche Menopause mit ihren 5 möglichen Hauptsymptomen (diese sind: Hitzewallungen, vaginale Beschwerden, Schlafstörungen, Depressionen und Inkontinenz).
Was es für Krebspatientinnen in der Menopause zu beachten gibt
So, jetzt das große ABER: das Buch wurde nicht für Krebspatientinnen geschrieben.
Die Empfehlung zur Hormonsubstitution kann daher mit unserer Krankheitsgeschichte nicht einfach 1:1 übernommen werden.
Warum ich das Buch trotzdem empfehle, ist, weil ich meinen Körper, meinen Zyklus und die Wechseljahre einfach nach dem lesen sehr viel besser verstanden habe und informiertere Gespräche mit meinem Gynäkologen und meiner Endokrinologin führen konnte.
Nach vielen Besprechungen mit meinen Ärzten habe ich mich letztlich für eine niedrigdosierte Substitution entschieden. Es war nach dieser langen Hormon-wüste wie ein Aufatmen für meinen Körper.
Ganz klar muss aber gesagt werden, dass HET (Hormonersatztherapie) immer ein individuell abgewägter, informierter und bewusster Entscheidungsprozess sein sollte.
Leider kann nicht jeder nach einer Krebserkrankung zu Hormonersatzpräparaten greifen! Einer Antihormontherapie oder hormonsensitivem Brustkrebs z.B. steht eine HET naturgemäß entgegen.
Aber es gibt zum Glück auch einige konservative Dinge, die bei Wechseljahrssymptomen helfen können.
Was dir bei Wechseljahrsbeschwerden helfen kann:
- Salbeitee
- Bromelain/Papain-Extrakt
- tägliche, moderate Bewegung
- Ausdauer und Krafttraining (als Osteoporose-prophylaxe)
- viel basische und pflanzliche Ernährung (und möglichst nicht zu salzig)
- Kaffee und Alkoholkonsum reduzieren
- Vitaminstatus klären (v.a. Kalzium und Vitamin D)
- viel trinken (Wasser, ungesüßte Tees)
- gegen die Hauttrockenheit: Augentropfen mit Hyaluron, Hautpflegeöle
- Intimpflegecremes und silikonhaltiges Gleitgel
- Wechselduschen
Schreib mir gerne (im Kontaktformular, per Mail oder auf Instagram @beyondcancer0711), wenn du noch mehr Empfehlungen möchtest oder Unterstützung suchst.
Alles was mir hilft, gebe ich gerne weiter! Du bist nicht allein mit deinen Beschwerden.
Deine Anjuna